Der Arbeitsablauf bei GEMSJÄGER Textilreinigung

Als Kunde bei GEMSJÄGER sind Sie es gewohnt, Ihre verschmutzten Kleidungsstücke bei uns einfach abzugeben und zu einem vereinbarten Zeitpunkt frisch gereinigt wieder abzuholen. Haben Sie sich schon darüber Gedanken gemacht, wie viel handwerkliches Geschick und umfangreiches Fachwissen erforderlich ist, um seine Kunden zufrieden zu stellen und wie viele unterschiedliche Arbeitsgänge dafür notwendig sind?
Was passiert also mit den Textilien, nachdem Sie diese übergeben haben? Welche einzelnen Arbeitsschritte durchläuft Ihr Kleidungsstück, bis es am Ende in tadellosem Zustand wieder ausgehändigt wird?

1. Warenannahme und Beratungsgespräch
Warenannahme
Warenannahme

Ihm Rahmen des Beratungsgesprächs bei der Abgabe des Kleidungsstücks empfehlen wir Ihnen die aus fachmännischer Sicht für die vorhandenen Verschmutzungen geeignetste und zugleich schonendste Reinigungsbehandlung. Sie sollte uns bei der Abgabe Ihrer Kleidungsstücke unbedingt auf besondere Verfleckungen hinweisen und angeben, welche zusätzlichen Services Sie eventuell in Anspruch nehmen möchten.

2. Warenschau und Sortieren
Warenschau
Warenschau

Bei der Warenschau wird das verschmutzte Kleidungsstück eingehend inspiziert und für die anschließende Reinigungsbehandlung vorbereitet.
So wird etwa jede einzelne Textilie mit einer Nummer versehen, die dem Kunden gleichzeitig als Abholschein dient. Nachdem wir das Kleidungsstück auf eventuelle Beschädigungen untersucht haben, die gegebenenfalls in einem speziellen Heft schriftlich festgehalten werden, werden - falls vorhanden - die Knöpfe des Kleidungsstücks einzeln in Alufolie oder einen Kunststoffschoner gehüllt, so dass diese während des Reinigungsvorgangs nicht schaden nehmen können. Ebenfalls ein wichtiger Handgriff bei der Warenschau ist die Taschenkontrolle. Faserschädigungen durch versehentlich in den Taschen der Kleidungsstücke verbliebene Gegenstände wie Lippenstifte oder Kugelschreiber versuchen wir so auszuschließen.
Entsprechend der Pflegekennzeichnung, mit der das abgegebene Kleidungsstück versehen ist, ordnen wir es abschließend einem bestimmten Reinigungsprogramm zu. Das Sortieren der Kleidungsstücke nach Empfindlichkeit, Farbe und/oder Art der Verfleckung usw. gewährleistet nicht nur eine schonende Pflege der Textilien, sondern garantiert auch eine gleich bleibend hohe Reinigungsqualität. Ebenfalls Bestandteil der Warenschau ist schließlich das Markieren von Verfleckungen mit Hilfe von selbstklebenden Folien, die dem Textilreiniger helfen, beim nächsten Arbeitsschritt, der sog. Detachur, vorhandene Verschmutzungen gezielt zu behandeln.

3. Vor-Detachur
Detachur
Detachur

Der Arbeitsschritt der sog. Vordetachur, d.h. der professionellen Fleckentfernung vor der eigentlichen Reinigungsbehandlung im Lösemittelbad, ist oftmals vonnöten, weil bei beim Reinigen in der Trommel hauptsächlich fetthaltige und wachsähnliche Flecken gelöst werden. Verschmutzungen, die Wasser enthielten, als sie sich auf dem Kleidungsstück festsetzten, müssen dagegen vorgeweicht werden; andernfalls lassen sie sich nicht entfernen. 

Die Fleckentfernung ist reine Handarbeit und wird von uns auf einem eigens dafür vorgesehenen Tisch, dem sog. Detachiertisch, vorgenommen. Neben umfangreichen Kenntnissen über Fasereigenschaften, Färbungen und Flecklösern erfordert dieser Arbeitsgang aber auch viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Grundsätzlich benutzen wir für jede Fleckenart einen speziellen Fleckenentferner. Zur Detachur bedienen wir uns dabei einer Sprühpistole, die es ermöglicht, den Fleckentferner mit sanftem Druck durch das Textilgewebe hindurchzuspülen und so den Schmutz einfach auszuwaschen.

4. Reinigung im Lösungsmittelbad

An die Vordetachur schließt sich die eigentliche Reinigungsbehandlung des verschmutzten Kleidungsstücks an. Dabei werden die Textilien in der Trommel der Reinigungsmaschine in einem Reinigungsbad bewegt, das je nach Pflegekennzeichnung und Verschmutzung aus einem Lösemittel oder Wasser besteht. Bei besonders problematischen Verfleckungen hat sich darüber hinaus der Einsatz von Reinigungsverstärkern, den sog. Tensiden bewährt, die je nach Art der Verschmutzung gezielt dem Reinigungsbad beigegeben werden können. 

Kleidungsstücke, bei denen im Pflegeetikett der Buchstabe P in einem Kreis aufgeführt ist, können mit dem Lösemittel Perchlorethylen behandelt werden. Textilien, die mit dem Pflegehinweis F in einem Kreis versehen sind, sollte man ausschließlich mit einem Kohlenwasserstoff-Lösemittel (KWL) reinigen. Manche Kleidungsstücke sind neuerdings auch mit einem W in einem Kreis gekennzeichnet, was soviel bedeutet, dass man zum Reinigen Wasser als Lösemittel verwenden kann. In der Textilreinigung nennt man diese Art der Pflege Naßreinigung. Auch wenn die Reinigungsbehandlung in einer Textilreinigung auf den ersten Blick eine gewisse Ähnlichkeit mit der Haushaltswäsche aufweist (Reinigen in einer beweglichen Trommel, Einsatz von "Waschmitteln" im weitesten Sinne), unterscheidet sie sich doch in einigen Punkten wesentlich von dieser: Beim Reinigen von Naturtextilien wie Wolle oder Seide mit einem Lösemittel wie Per oder KWL tritt keine Faserquellung auf: der Stoff verändert sich nicht. Die Pflege der Kleidungsstücke ist also schonender als bei der Haushaltswäsche, zudem ist das Einlaufen der Kleidungsstücke praktisch unmöglich. Ein weiterer entscheidender Unterschied: Im Gegensatz zu den handelsüblichen Waschmaschinen stellt eine Reinigungsmaschine einen komplett in sich geschlossenen Kreislauf dar. Nach dem Abschleudern verbleiben die gereinigten Textilien in der Wäschetrommel. Unter Zufuhr von Wärme wird das Lösemittel verdunstet, wobei die Reinigungsmaschine erst dann wieder geöffnet werden kann, wenn ein Sensorsignal gemeldet hat, dass die Trommel frei von Lösemittelrückständen ist. Nachdem das Lösemittel unter Abkühlung wieder verflüssigt wurde, steht es für einen neuen Reinigungskreislauf wieder zur Verfügung. Mit dem durch den Reinigungsprozeß verschmutzten Lösemittel wird auf gleiche Weise verfahren: Es wird verdunstet, abgekühlt und wieder verflüssigt. Der aus den Textilien gelöste Schmutz verbleibt dabei als Destillationsrückstand, der von Spezialfirmen so aufbereitet wird, dass er ähnlich wie Straßenstaub ganz gewöhnlich auf der Mülldeponie abgelagert werden kann. Das zum Reinigen verwendete Lösemittel dagegen, kann fast zu 100 Prozent wieder verwendet werden. Die Emission von chemischen Substanzen in die Umwelt kann im Gegensatz zur heutigen Form der Haushaltswäsche also weitestgehend verhindert werden.  

5. Nach-Detachur
Detachur
Detachur

Nach der maschinellen Reinigung kontrollieren wir das gereinigte Kleidungsstück auf eventuell verbliebene, hartnäckige Verfleckungen. Manche Flecken zeigen sich auch überhaupt erst nach einer Lösemittelbehandlung. Diese werden dann mittels der sog. Nachdetachur endgültig beseitigt. Der durchschnittliche Zeitaufwand für diesen Arbeitsvorgang, der wie schon die Vordetachur in reiner Handarbeit auf dem Detachiertisch vorgenommen wird, liegt pro Fleck bei rund 10 Minuten. Die individuelle manuelle Fleckentfernung ist deshalb so zeitaufwändig, weil der Textilpflegeprofi mehrere aufeinander aufbauende Handgriffe ausführen muss, um hartnäckige Verschmutzungen rückstandslos zu beseitigen. Ebenso kann der Detacheur erst nach Ausschöpfung aller ihm zur Verfügung stehender Kniffe mit Sicherheit entscheiden, ob ein Fleck entfernbar ist oder nicht. Jedenfalls ist dieser Mehraufwand der Grund dafür, dass eine sog. Vollreinigung deutlich mehr kostet als die einfache maschinelle Pflege im Kleiderbad (Schnellreinigung).

6. Finishen (Bügeln)
Finishen (Bügeln)
Finishen (Bügeln)

Der letzte Arbeitsschritt, den ein Kleidungsstück durchläuft, bevor es noch einmal kontrolliert wird, ist das sog. Finishen bzw. Bügeln der Textilie. Dabei wird das gereinigte Kleidungsstück so in Form gebracht, dass es dem Kunden beim Abholen schrank- bzw. anziehfertig ausgehändigt werden kann. Beim Finishen wird das Kleidungsstück zunächst auf eine sog. Dämpfpuppe aufgezogen, mittels der es von innen heraus mit Dampf durchströmt wird, so dass es einen leicht formbaren Zustand annimmt. Danach wird in die auf die Puppe aufgespannte Textilie Luft eingeblasen. Ergebnis: Das Kleidungsstück plustert sich auf und nimmt ein der Tragesituation ähnliches Volumen an. Durch das Abkühlen des Kleidungsstücks in diesem "aufgeblasenen" Zustand, behält es seine voluminöse Form. Das abschließende manuelle Bügeln verpasst dem Kleidungsstück dann den letzten Schliff. Es ist zwar ebenfalls relativ zeitaufwändig und verlangt den Büglerinnen einiges an handwerklichem Geschick ab; doch ermöglicht es dank der heutzutage eingesetzten Absaug-Blas-Bügeltischen den Trägern der in der Textilreinigung behandelten Kleidungsstücke einen rundum gepflegten Auftritt.

7. Endkontrolle
Endkontrolle
Endkontrolle

Bevor das gereinigte und perfekt gebügelte Kleidungsstück vom Kunden wieder abgeholt werden kann, wird es zu guter letzt vom uns noch einmal eingehend auf Sauberkeit und Formgebung geprüft. Textilien, die bei dieser Endkontrolle nicht unseren Qualitätsansprüchen genügen, gehen zurück und werden je nach Art des festgestellten Mangels an entsprechender Stelle nachbehandelt.